Reduzierung der Einspeisevergütung für Solarstrom um 16 %

In der ersten Märzwoche soll die im Koalitionsausschuss verhandelte Reduzierung der Einspeisevergütung beschlossen werden.

Demnach beträgt die zusätzliche Kürzung bei Dachanlagen 16 %, die Vergütung für Freiflächenanlagen auf Ackerland wird gestrichen.

In einer umfangreichen Studie (leider nicht mehr verfügbar, 08/2016) hat das Fraunhofer ISE ermittelt, dass für PV-Dach-Anlagen bis 30 kWp eine einmalige zusätzliche Absenkung von 6 % und für Anlagen bis 100 kWp von 10 % angemessen wäre (zu Beginn des Jahres 2010 war die Einspeisevergütung bereits um 9 Prozent gesenkt worden).
Bei der von der Regierungskoalition geplanten Absenkung um 16 % ist mit einer weiteren Verschiebung der Produktion nach Asien zu rechnen. Die Arbeitsplätze, in Deutschland, vornehmlich in den neuen Bundesländern, sind gefährdet.

Jetzt kann man die prinzipielle Diskussion eröffnen, ob die Produktion von Solarzellen langfristig in Deutschland eine Überlebenschance hat, oder sowieso nach Asien abwandert.
Dann wäre eine Lösung, weiterhin an der Spitze des technologischen Vortschritts zu stehen.
Dazu braucht man eine geeignete Forschungsförderung. Die von Umweltminister Röttgen im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2010 geplante Kürzung der Forschungsmittel für die Photovoltaik um ein knappes Viertel von 32,5 Mio. Euro auf 25 Mio. Euro ist da sicher nicht das richtige Signal.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein nachhaltiger Industriezweig durch eine schlecht geplante Regierungsentscheidung zerstört wird. Erinnern wir uns an die drastische Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Biokraftstoffe, die die deutsche Pflanzenölbranche praktisch über Nacht ausradiert hat.

MB
Biologie.de