Erster Trüffelfund auf einer Trüffelplantage

Der Pilzforscher Alexander Urban vom Department für Botanische Systematik und Evolutionsforschung der Universität Wien arbeitet seit mittlerweile zehn Jahren an der Entwicklung der Trüffelzucht in Österreich. Am Sonntag, 26. Oktober 2008, wurde nun der erste dokumentierte Trüffelfund auf einer österreichischen Trüffelplantage bei Wiener Neustadt gemacht.
Gemeinsam mit dem aus Frankreich stammenden Forstwirt und Trüffelsucher Tony Pla hat Alexander Urban 2004 das Unternehmen TrüffelGarten gegründet. Die Firma widmet sich der Produktion und Vermarktung von Trüffelbäumchen und Trüffeln sowie der Anlage von Trüffelplantagen. Das Start-up- Projekt wurde von INiTS Universitäres Gründerservice Wien GmbH betreut.

Die kleine Burgundertrüffel wurde vom Trüffelhund Titoune direkt unter einer etwa mannshohen Baumhasel erschnüffelt. Damit konnte der Beweis erbracht werden, dass die Trüffelkultur auch in Österreich möglich ist. Das Aroma der Trüffel ist sehr intensiv und entspricht ganz dem Aroma wilder Trüffel - die Trüffel wurde übrigens der Wissenschaft gespendet, das Duftstoffprofil wird mit Hilfe modernster Sensorik analysiert.

Biologische Grundlagen der Trüffelkultur
Trüffel leben obligat in einer als Mykorrhiza ("Pilzwurzel") bezeichneten Symbiose, das heißt, sie sind für ihr Wachstum auf die Verbindung mit einem lebenden Baum angewiesen. Diese Symbiose wird von TrüffelGarten unter kontrollierten Bedingungen hergestellt, nach ein bis zwei Jahren Wachstum im Gewächshaus und Kontrolle der Ausbildung der Pilzwurzeln sind die Bäume bereit zur Auspflanzung auf einem geeigneten Grundstück. Das weitere Gedeihen des Trüffelmyzels hängt in der Folge von der Eignung des Bodens und des Klimas sowie der richtigen Pflege ab. Erste Ernten sind zwischen dem vierten und zehnten Jahr ab Pflanzung zu erwarten. Das Trüffelmyzel muss zuerst eine Mindestgröße erreichen. In der Folge kann das Myzel alljährlich Trüffel hervorbringen.

Artikel: Institut für Botanik, Universität Wien
Quelle: idw