In Deutschland kommen nach derzeitigem Kenntnisstand ca. 48.000 Tier-, ca. 10.300 Pflanzen- und ca. 14.400 Pilzarten vor. Diese biologische Vielfalt gilt es für die nachfolgenden Generationen zu bewahren.
Eine besondere Verantwortung hat Deutschland für Arten, die nur hier vorkommen (endemisch), z.B. für 259 (6,3 Prozent) der in Deutschland vorkommenden Farn- und Blütenpflanzenarten, wie etwa Arnika, Pfingstnelke, breitblättriges Knabenkraut oder Bayerisches Löffelkraut.
Nach der aktuellen Gefährdungseinstufung im Rahmen der Roten Listen werden in Deutschland insgesamt 207 Arten und Unterarten (Taxa) der Wirbeltiere (ohne Fische und Rundmäuler des Meeres) in den verschiedenen Gefährdungskategorien der Roten Liste (einschließlich extrem seltener und ausgestorbener und verschollener Arten) aufgeführt. Das entspricht mit 43 % knapp der Hälfte aller bewerteten Wirbeltiere. Fast 28 % (128 Taxa) sind dabei aktuell bestandsgefährdet; 7 % (37 Arten) bereits ausgestorben und verschollen. Die Kriechtiere (13 Taxa) sind mit über 60 % bestandsgefährdeten Taxa die am stärksten gefährdete Wirbeltiergruppe. Die anderen, artenreicheren Wirbeltiergruppen weisen alle unter 40 % bestandsgefährdete Taxa auf. Trotz des nach wie vor hohen Anteils gefährdeter Arten lassen sich in bestimmten Fällen auch Erfolge für den Naturschutz konstatierten. So dokumentieren die aktuellen positiven Bestandsentwicklungen von Fischotter, Wolf und Biber, dass Artenschutzmaßnahmen des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes eine positive Wirkung zeigen können. Auch für verschiedene gefährdete Vogelarten zeigen Ergebnisse des bundesweiten Vogelmonitorings, dass sie von speziellen Schutzmaß-nahmen an ihren Niststätten profitiert haben, z.B. Schwarzstorch, Kranich, Wiesenweihe oder Großtrappe. Demgegenüber ist die Bestandssituation zahlreicher bodenbrütender Vogelarten der Agrarlandschaft wie Feldlerche, Kiebitz oder Wiesenpieper nach wie vor ungünstig. Dieser besorgniserregende Trend mit zum Teil dramatischen Bestandsrückgängen wird nach aktuellen Erhebungen von Birdlife International auch europaweit bestätigt; seine Ursachen werden vor allem in der Intensivierung der Landwirtschaft gesehen.
Quelle: BFN
Artikel: MB