Waldzustandsbericht 2012, leichte Verbesserung zum Vorjahr

Ein Drittel der Landesfläche in Deutschland besteht aus Wald (11,1 Millionen Hektar). Die häufigsten Baumarten in Deutschland sind die Nadelbäume Fichte (28 %) und Kiefer (24 %), gefolgt von den Laubbäumen Buche (15 %) und Eiche (10 %). Alle vier Baumarten nehmen zusammen rund drei Viertel der Waldfläche ein (Quelle: Bundeswaldinventur, 2002).

Die Kiefer weist den besten Kronenzustand seit Beginn der Erhebungen auf. Verbessert hat sich gegenüber 2011 insbesondere der Kronenzustand der Buche. Dagegen hat sich die Eiche auf hohem Schadensniveau weiter verschlechtert. Die Fichte hat sich kaum verändert.

Die Einschätzung der Kronenverlichtung erfolgt im Vergleich zu einem voll benadelten beziehungsweise voll belaubten gesunden Baum der jeweiligen Art in 5-Prozent-Stufen. Diese werden zu Schadstufen von 0 bis 4 zusammengefasst. Die Schadstufen 2, 3 und 4 werden dabei der Kategorie "deutliche Kronenverlichtungen" zugeordnet, sie entspricht einer Kronenverlichtung von mehr als 25 Prozent. Schadstufe 0 umfasst Kronenverlichtungen von 0 bis 10 Prozent. Schadstufe 1 mit Kronenverlichtungen zwischen elf und 25 Prozent gilt als Warnstufe. Die mittlere Kronenverlichtung ist der Mittelwert der Kronenverlichtung aller Probebäume.

Im Durchschnitt aller Baumarten beträgt der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen (Schadstufen 2 bis 4) 25 % (2011: 28 %). Auf die Warnstufe entfallen 36 Prozent (2011: 35 Prozent). Ohne Verlichtung waren 39 Prozent (2011: 37 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung hat sich von 20,4 auf 19,2 % vermindert.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Bei der Fichte beträgt der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen unverändert 27 Prozent. Auf die Warnstufe entfallen 35 Prozent (2011: 33 Prozent). Ohne Verlichtung waren 38 Prozent (2011: 40 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung ist von 19,1 Prozent auf 19,3 Prozent gestiegen.
  • Bei der Kiefer hat sich der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 13 Prozent auf elf Prozent vermindert. Auf die Warnstufe entfallen 39 Prozent (2011: 42 Prozent). Ohne Kronenverlichtung waren 50 Prozent (2011: 45 Prozent); das ist das beste Ergebnis seit Beginn der Erhebungen. Dementsprechend ist auch die mittlere Kronenverlichtung der Kiefer mit 14,5 Prozent so gering wie noch nie seit Beginn der Erhebungen 1984.
  • Bei der Buche hat sich der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen um 19 Prozentpunkte von 57 auf 38 Prozent verringert. Auf die Warnstufe entfallen 40 Prozent (2011: 31 Prozent). Der Anteil ohne Verlichtung ist von zwölf auf 22 Prozent gestiegen. Die mittlere Kronenverlichtung sank von 30,4 auf 24,3 Prozent. Die hohe Verlichtung des Jahres 2011 war unter anderem eine Folge der starken Fruktifikation. Dieses Jahr haben die Bäume fast gar keine Früchte getragen und konnten sich daher erholen. Allerdings ist die Kronenverlichtung der Buche gegenüber den Werten vor 2004 weiterhin erhöht. Im Jahr 2004 hatte sich der Kronenzustand der Buche nach dem extremen Sommer 2003 stark verschlechtert; eine vollständige Erholung ist seither nicht eingetreten.
  • Bei der Eiche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen auf 50 Prozent (2011: 41 Prozent) angestiegen. Auf die Warnstufe entfallen 33 Prozent (2011: 38 Prozent). Nur noch 17 Prozent (2011: 21 Prozent) sind ohne Verlichtung. Die mittlere Kronenverlichtung beträgt 29,4 Prozent (2011: 26,3 Prozent). Die gegenwärtige Phase mit hoher Kronenverlichtung hält nun schon seit zehn Jahren an und wird geprägt durch Fraßschäden verschiedener Schmetterlingsraupen, auf die oft Mehltaubefall am neuen Austrieb folgt.

Die bundesweite Waldzustandserhebung wird seit 1984 jährlich von den Ländern basierend auf einem systematischen Netz von Stichproben vorgenommen.

Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)